Drama Köln 2007

3 aus 10 aus 300!

Ein theaterfremder Raum im Herzen Kölns wird vom 20. bis 26. April zur Bühne für DRAMA KÖLN 2007. Unter dem Titel NEUE HELDEN! zeigt DRAMA KÖLN die Siegerstücke der dritten und letzten Ausgabe des erfolgreichen Autorenwettbewerbs als ein abend-füllendes Theaterevent. Drei Uraufführungen nonstop. Im Anschluss an die drei Inszenierungen wird geredet, gefeiert und getanzt. Illegales Clubtheater mit wechselnden DJs und Events. Wo genau was gespielt wird, ist noch geheim. Folgen Sie den Hinweisen – ab Anfang April auf www.drama-koeln.de oder unter 0221 2720 007!

NEUE HELDEN! : DIE SIEGER 2007

Zum dritten Mal hatte DRAMA KÖLN dazu aufgerufen, unveröffentlichte Kurzdramen ins Rennen zu schicken. Knapp 300 AutorInnen sind dem Aufruf gefolgt.
DRAMA KÖLN hatte 10 Texte vornominiert. Eine unabhängige Jury kürte jetzt drei Sieger!

Die diesjährigen Preisträger des Autorenwettbewerbs: Autoren auf der Suche nach neuen Helden und Konzepten. So unterschiedlich ihre Ansätze und Schreibstile sind – hier finden sie ihr gemeinsames Thema. Auf der Suche nach einer Arbeit sind die neuen Helden. Nach einer Aufgabe, der Liebe – einem Sinn. Immer wieder geht es um die Frage: Wie kann der Mensch leben? Wie will der Mensch leben?

Helden der Arbeit von Stefan Neugebauer ist die Geschichte von zwei Hartz IV-Empfängern, die versuchen dem Leben mit „ihrer Arbeitsagentur“ einen Sinn abzuringen und die Geschichte von zwei Beamten, die bei der Betreuung und Kontrolle „ihrer Schutzbefohlenen“ scheitern.

Kleidermann: „Ich frage mich, wer mein Leben eingerichtet hat. Ich war es nicht.“

Puzzlestücke hin zu einem neuen Weg. Einem Weg, der Mut macht – aber auch Angst, weil er womöglich in eine Sackgasse führt. Sinnsuche ohne Arbeit? Sind das die neuen Helden?

Kitty White kommt von Alexandra Müller zeigt Helden anderer Art: Möchtegern-Heldinnen sind sie noch, eine Revolution wollen sie versuchen. Sie zögern. Bis Kitty auftaucht und die Sache in die Hand nimmt.

„Kitty Konspiration! Die Revolutionärinnen sind zusammen gekommen. Es gibt eine Revolution, man hat davon gehört. Man hat das untrügliche Gefühl, dass etwas verändert werden muss. Und es soll groß werden, richtig groß. Bis es soweit ist, fängt man an, sich auszuprobieren. Und schließlich taucht jemand ganz Besonderes auf.“

Kann Kitty die neue Heldin werden? Eine Suche nach sich selber, nach alternativen Wegen und Identitäten. Eine Emanzipation, die ihre Leitfiguren tötet und sich vom Schwanz her selber frisst.

hier von Carsten Brandau stellt fest: Neue Helden müssen tough sein, soll ein Weg zum Erfolg führen:

tomas: „man gründet so ein unternehmen / fährt die ganze
chose hoch und macht den exit wenn die zeit gekommen ist“

hier fragt aber auch, was passiert, wenn sich ein Lebensentwurf ins Nichts auflöst. Wenn der kapitalistische Vogel ruft, zerbricht der Idealismus. Was ist eine Liebe wert? Was eine Freundschaft? Kann man sein Baby verkaufen?

sven: „ich denke / lässt man kinder fallen weil es sitte ist und
kohle bringt? ich sage / hätte gerne
meinem sohn noch eine gute nacht gewünscht / an profitsucht
scheitert jedoch jeder flügelschlag!“

Ein Abgesang auf den Kapitalismus schließlich, wenn man ahnt, dass der einzige Weg, den dieser neue Held gehen kann einer in den Schlaf und damit das Vergessen ist.

tomas: „svenni / du musst aufwachen / schüttel ihn und schreie in die
leere abflug! / du kannst dich doch nicht dein leben lang schlafend stellen!“

Die Jury, das waren:

Volker Bürger, Dramaturg, Nationaltheater Mannheim
Marc Schäfers, Hartmann&Stauffacher Verlag, Köln
Polle Wilbert, Autor, München
Hans-Christoph Zimmermann, Journalist, Köln

Die drei Siegerstücke erhalten jeweils 500 Euro Preisgeld.

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